Fast ganz die deine

JOHANNA WOKALEK, Schauspiel und Konzeption
JACQUES AMMON, Klavier

Textgrundlage: Fast ganz die Deine von Marcelle Sauvageot

„Ich heirate … Unsere Freundschaft bleibt …“: Als Marcelle Sauvageot die lapidare Trennungserklärung ihres Verlobten liest, befindet sie sich im Sanatorium, um ihre Tuberkulose zu behandeln. Drei Jahre später ist sie tot. Zurück bleiben Briefe an den Mann, der sie verlassen hat – Briefe, die nie abgeschickt wurden. In ihnen setzt die junge Frau sich mit ihrem Verlust auseinander. Aus der seelischen Ohnmacht des Verlassen-Werdens rettet sie sich mit einem Frontalangriff: Sie greift zur Feder, und mit jedem Satz ihrer klaren Analyse der Situation und des Charakters des Verlobten gewinnt sie die Macht über ihr Gefühlsleben zurück.

Im Zusammenspiel der Briefe mit Musik u.a. von Jean Sibelius, Johannes Brahms und Franz Schubert erwecken Johanna Wokalek und der Pianist Jacques Ammon die jung verstorbene Marcelle Sauvageot für einen Abend als kraftvolle Persönlichkeit zum Leben: als eine Frau, die sich weder von enttäuschter Liebe noch von einer schweren Krankheit unterkriegen lässt – eine Frau, die ihren Kummer in einer ebenso kraftvollen wie poetischen Sprache zum Ausdruck zu bringen und zu überwinden sucht.

Uraufführung: 5. Oktober 2015 im Rahmen des Hamburger Theaterfestivals
Uraufführung revidierte Fassung: 27. November 2018, Schauspielhaus Hannover

PRESSESTIMMEN
„Das Licht wird heruntergedimmt, Johanna Wokalek verschwindet in der Dunkelheit. Sie hat Marcelle Sauvageot zu einem Sieg verholfen. […] ein unter die Haut gehender Abend voller Leidenschaft und Rebellion, voller Schmerz, Trauer und Glück.“ Hamburger Abendblatt, 07. Oktober 2015