Paris,Théâtre des Variétés. Alles fiebert Nana entgegen, dem neuen Sternchen am Pariser Theaterhimmel, die als „Goldene Venus“ in der gleichnamigen Operette die Seine-Metropole elektrisiert und skandalisiert. „Die goldene Fliege“ wird sie der Journalist Fauchery in seinem Artikel im „Figaro“ nennen: Eine junge Schönheit, eine Dirne, die die reichen und angesehenen Männer mit ihren schillernden Facetten betört, verführt – und vernichtet. Auf Kosten ihrer Verehrer führt Nana ein ausschweifendes und luxuriöses Leben – ein Leben mit Aufstieg, großer Einsamkeit und bitterem Fall.
Inspiriert von Édouard Manets skandalumwittertem Gemälde und Émile Zolas Roman um die junge Floristin Nana, die sich aus der Trostlosigkeit ihres gewalttätigen und armen Elternhauses in den trügerischen Glanz der Edelprostitution flüchtet, kreierte Johanna Wokalek einen szenisch-musikalischen Abend, der mit Kompositionen von Offenbach und Debussy bis zu Ravel und Satie schlaglichtartige Blicke auf Glanz, Widersprüchlichkeit und Tragik Nanas wirft. Dabei entwickelte die Schauspielerin durch die Kombination von Lesung und Theater, Ausstellung und Konzert, durch den Einsatz unterschiedlichster Medien und Perspektiven, eine ganz eigene, ebenso komplexe wie facettenreiche Sicht auf die Persönlichkeitsstruktur ihrer Figur.
Im Wechselspiel der Kunstformen erweckt Johanna Wokalek Nana und ihre Epoche in einem neuen Genre zum Leben und gibt dem Publikum so die Möglichkeit, das Schicksal der schillernden jungen Frau in all seinen Facetten hautnah zu erleben.
Erstmals aufgeführt in der Hamburger Kunsthalle im Juni 2016.
PRESSESTIMMEN
„Der Schauspielerin Johanna Wokalek gelingt es […] gemeinsam mit dem Pianisten Alphonse Cemin den Blick auf ‚Nana‘ zu lenken, indem sie Zolas Beschreibungen von unterschiedlichen Blickpunkten aus folgt, zugleich aber auch ihre eigene Sichtweise dazu in Beziehung setzt und sie fast unmerklich bis in die Gegenwart hinein ausweitet.“ Dresdner Neueste Nachrichten, 07.06.2018
„Die wandelbare Hauptakteurin des Abends liest, rezitiert, tanzt und singt. Sie kommt manchmal auch herrlich ordinär daher, um den vielen Facetten der Nana Ausdruck zu geben […]. Ein wunderbares musikalisches Kammerspiel […].“ Recklinghäuser Zeitung 29.05.2018